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Dienstag, 25. August 2015

Depression

Das ist ein Begriff, mit dem jeder meint, etwas anfangen zu können.

Die meisten stellen sich einen traurigen Menschen vor, der schlecht gelaunt ist und oft weint.

In gewissen Hinsicht ist das schon richtig, aber er wäre zu einfach, das so stehen zu lassen. 

Meine Grundstimmung ist leider meistens schon eher traurig oder gedrückt. Es gibt aber auch Tage an denen geht es mir einigermaßen gut. Es gibt wieder solche Tage. Das hätte ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen können. Damals (und ca. 4 Jahre davor) kann ich mich nicht daran erinnern einen halbwegs glücklichen Tag gehabt zu haben. 

Viele denken eine Depression ist so ähnlich wie deprimiert sein. Ich dachte auch lange Zeit so ähnlich. In meiner Jugend hatte ich depressive Episoden. Das heißt es ging mir wochenlang extrem schlecht, aber ich bin irgendwann doch aus der Depression rausgekommen. Zwar meistens nur wenige Tage, aber es gab auch gute Tage. Und selbst da konnte ich mir noch nicht im geringsten vorstellen, wie eine echte Depression ist. 

Sie ist auch schwer zu beschreiben. Aber sie ist immer da. Sie verfolgt einen und lässt nicht los. Man kann nicht vor ihr fliehen. Sie will all deine Zeit in Anspruch nehmen. Sie will, dass du nicht mehr rausgehst und keine Freude mehr am Leben hast. Sie will dass dein Herz schmerzt und brennt und sich eine Tonne schwer anfühlt. Sie dominiert deinen Alltag und lässt dich in der Nacht wach liegen. Sie nimmt dir jede Motivation. Und jeden Willen zum Überleben. Sie nimmt dir jede Perspektive und lässt dich nur die Verzweiflung spüren. Sie kostet dich alle Kraft. Denn traurig sein ist anstrengend. Sie lässt dich den letzen Sonnenstrahl beim Sonnenuntergang am Horizont sehen, weigert sich aber dich den Sonnenaufgang sehen zu lassen. Sie nimmt immer mehr und mehr Platz ein und verdrängt dafür anderes.

Ich könnte stundenlang weiterschreiben und doch nicht die unendliche Verzweiflung und Trieftraurigkeit beschreiben. Die Depression ist ein schwarzes Loch und man wird erbarmungslos hineingezogen. Festhalten hilft nicht.

Und dann gibt es Menschen, die tatsächlich nicht verstehen, dass es manche Leute nicht mehr aushalten und sich das Leben nehmen wollen. Natürlich ist das nicht die Lösung. Aber nur wenn man selbst in so einer Lage war, kann man es nachvollziehen.

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